Day 6
18.09.2017
Heute war ein sehr strenger Tag. Kizza hat uns um 11 Uhr abgeholt, damit wir zu seinen Eltern Joseph und Joy fahren konnten um einen kleinen Junge namens Samuel zu besuchen. Samuel war als kleiner Junge in einem Hausfeuer gefangen. Er kam nur noch lebend davon, weil ein Nachbar ihn retten konnte. Das Feuer hat gestartet, weil die Kinder alleine für sich kochen mussten und etwas dabei schief gelaufen war. Sie waren alleine, weil beide Eltern arbeiten müssen. Samuel wurde daher von Kizza’s Eltern aufgenommen und seine Wunden wurden im Spital verarztet. Es haben sehr viele Menschen für Samuel gebetet und wir haben für seine Krankenhauskosten auch Geld gesammelt in der Kirche.
Auf unserem Weg zu Joy und Joseph haben wir beim Laden von Kizza’s Schwester angehalten um Reis, Mehl, Zucker und andere Nahrungsmittel zu kaufen. Einen Teil der Nahrungsmittel haben wir für Joy und Joseph und ihre Kinder, welche sie von Let the Children Uganda bei sich aufgenommen haben, gekauft. Der andere Teil haben wir für die Familie gekauft, bei der beide Eltern bei uns im Holland Park arbeiten. Sie heissen Mary und Mohammed. Sie arbeiten beide den ganzen Tag und die Kinder sind auf sich alleine gestellt.

Währenddem Kizza die Nahrungsmittel eingekauft hat, habe ich mit den Kindern versucht zu kommunizieren. Keines der Kinder konnte Englisch und doch haben wir uns verstanden. Wir haben von ihnen Fotos gemacht und sie ihnen gezeigt. Die Kinder wollten nicht mehr aufhören mit Fotos machen. Ich habe ihnen auch gezeigt wie sie Fotos machen können. Als Kizza fertig war mit einkaufen, wollten wir losfahren, was uns jedoch nicht gelang. Wir hatten kein Benzin mehr. Kizza hat darauf einen seiner Bekannten angerufen, welcher uns danach Benzin gebracht hat. Während wir auf diesen Bekannten gewartet haben, sind alle Kinder um das Auto herum gestanden und haben durch die Fenster geschaut. Sie haben immer wieder ‚Mzungu‘ gesagt, wie sie in ihrer Sprache die Weissen nennen.


Kizza’s Freund kam etwa 20 Minuten später mit einem kleinen Kanister Benzin und wir konnten losfahren. Als wir ein paar Minuten später bei Joy und Joseph’s Haus angekommen sind wurden wir von vielen Kindern begrüsst. Was mir jedoch am meisten zu Herzen gegangen ist, war Joy’s Begrüssung. Sie ist mir von dem «Balkon» aus um den Hals gefallen. Auch von Samuel wurden wir herzlich begrüsst. Der Rest der Kinder war eher scheu und sie haben sich kaum getraut etwas zu sagen. Sie haben uns während unserem Besuch über Samuel erzählt und wie es ihm im Moment gehe. Mir ist aufgefallen, dass Samuel ganz fest Mühe hat mit Atmen. Er scheint auch nur durch den Mund zu atmen. Mom hat gesagt, sie fühle es auch an seinem Rücken, dass er Mühe habe. Samuel bräuchte unbedingt professionelle Hilfe, wozu sie jedoch kein Geld haben. Obwohl seine Brandwunden einigermassen verheilt sind, würden auch diese Hilfe brauchen. Die Haut ist sehr hart und es fühlt sich an wie Leder. Er bräuchte dringend Hilfe. Ich hoffe wir können ihm helfen!!! Samuel ist mir in dieser halben Stunde, in welcher wir ihn besucht haben, ganz fest ans Herz gewachsen und ich hätte ihn am liebsten mit mir genommen. Wir haben der ganzen Familie noch Zahnbürstchen mitgebracht, welche wir von einer Nachbarsfamilie bekommen haben. Sie hatten alle fest Freude daran. Auch über die Caramel Bonbons schienen alle begeistert zu sein. Vor allem die Kinder! Kizza’s Sohn Kyle ist während unseres Besuches auch zu uns gestossen und ist mir als Erstes gleich auf den Schoss gehüpft. Auch dieser kleine Junge ist mir unglaublich ans Herz gewachsen. Als es Zeit war zu gehen, haben wir der Familie noch den einen Teil der Nahrungsmittel gegeben. Sie waren alle unglaublich dankbar und haben uns immer wieder umarmt und sich bei uns bedankt. Wir haben ihnen gesagt, dass diese Nahrungsmittel vom gesammelten Geld unserer Kirche und anderen Menschen aus der Schweiz sei. Beim Verabschieden wurden wir von allen herzlich umarmt und wir mussten ihnen versprechen, dass wir sie wieder besuchen werden.
Als nächstes sind wir zu Kizza’s Haus gefahren um seine Frau Regima abzuholen. Anschliessend sind wir zusammen zu einem riesen Markt gefahren, um Kleider für die ‚Let the Children Uganda‘ Kinder zu kaufen. Dort angekommen haben uns alle angesprochen und sogar zum Teil festgehalten. Es war ziemlich überwältigend. Man konnte kaum gehen da überall Kleider am Boden gelegen sind. Wir haben mit dem gespendeten Geld viele Kleider kaufen können.
Nach dem Markt haben wir noch bei einer Apotheke halt gemacht, um Medikamente für Mary und Mohammed’s Familie zu kaufen. Ihre Kinder sind im Moment krank. Sie husten alle und haben Fieber. Wir haben ihnen Hustensirup für Kinder und Malaria Medikamente gekauft. Ich haben ihnen genau erklärt, was sie wann und wie nehmen sollten. Natürlich haben wir ihnen auch ihren Teil der Nahrungsmittel gegeben, welche wir für sie gekauft haben. Es war so schön die Dankbarkeit der Familie zu sehen. Sogar die Kinder haben sich immer wieder bei uns bedankt. Es hat mich zutiefst berührt, dass wir die Möglichkeit gehabt haben ihnen diese Sachen zu bringen. Ich möchte auch speziell denjenigen Danke sagen, welche Geld gespendet haben. Ich hoffe ihr wisst, wie sehr ihr diesen Familien geholfen habt!!

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